cleopatras datsche

datnicht allzuweit von uns entfernt gibt es einen kleinen ort, der nicht nur für den nach ihm benannten likör berüchtigt, sondern auch für seine zwei swingerclubs bekannt ist.
wir besuchten schon beide, fühlen uns aber eindeutig mehr zu cleopatras datsche hingezogen.
die datsche, von ihren häufigeren besuchern gern mit cd abgekürzt, liegt auf einer anhöhe nahe einer autobahnausfahrt und ist somit ausgezeichnet erreichbar.
parkgelegenheiten sind reichlichst vorhanden: vor dem anwesen, hinter dem anwesen, entlang der hauptstraße und auf dem parkplatz gegenüber. ein multilinguales schild am eingang heißt willkommen.
aufgetan wird einem ausschließlich von der betreiberin, die für ihre innigen begrüßungen der gäste bekannt ist. nachdem man seine kostenbeteiligung entrichtete, erhält man einen schlüssel – denen im schwimmbad nicht unähnlich. durch eine doppelte schwingtüre erreicht man den ersten knackpunkt des clubs, die wendeltreppe, die neben den umkleiden auch zu den spielflächen und zum nassbereich führt. die architektur hat den nachteil, dass sich alle besucherströme über diese eine wendeltreppe in alle richtungen bewegen. nur sommers wird das ein wenig durch außentreppen abgemildert.
während winters also die einen mit schneematschigen stiefeln die treppe zu den umkleiden hin hochstapfen, kommen von oben die schon umgekleideten herunter – manche davon auch barfuß – um in den barbereich zu gelangen.
der umkleidebereich kommt sofort mit einer herausforderung: da die spindnummern nur partiell aufeinander aufbauen, beginnt die suche nach dem richtigen spind. hat man den endlich gefunden, so entdeckt man darin eine anzahl kleinerer handtücher und macht sich ans umziehen. die fußbodenheizung vermag zwar ein wohliges gefühl zu erzeugen, aber so schnell taut eingeschleppter schneematsch leider auch nicht weg (und wenn doch, dann dauert es nochmals eine ganze weile, bis das wasser verdunstet). clubseitig bemüht man sich allerdings, das tauwasser nicht übermächtig werden zu lassen und wischt ab und zu durch.
in der selben etage wie die umkleiden, sind neben toiletten noch untergebracht: duschen, großer whirlpool, sauna – die die ganze etage mit einer überhöhten luftfeuchtigkeit versorgen. desweiteren paareraum, darkroom, bock, verriegelbarer darkroom, spielraum mit 2 ebenen, ölraum in der ehemaligen dampfsauna und das kaminzimmer mit genialem blick auf den großen außenpool. im sommer geht es auf dieser ebene noch weiter mit: warmer kleiner außenpool mit spielflächen umrahmt, kalter großer außenpool mit liegestühlen umrahmt, bierpilz (es gibt nicht nur bier dort) – bei gutem wetter ein paradies, welches wir sehr gerne besuchen.
eine etage darüber gibt es verschiedene spielflächen, die wie häuser voneinander getrennt sind. das könnte fatal ans » plaisier-für-vier erinnern, würde man nicht auf die details achten. innen zb sieht man die unbehandelten osb-oberflächen der platten, mithin den bretterbudencharakter überdeutlich. schick allerdings ist die holzterasse mit ihren strandkörben.
die wendeltreppe geht sogar nochmal ein paar stufen weiter über diese etage nach oben hinaus – zu einem einzelnen käfig unterm dach, den wir allerdings noch nie in betrieb sahen.
soweit der spielteil des clubs.
im parterre finden wir neben der wendeltreppe einen zigarettenautomaten – sehr viel swinger können anscheinend nicht ohne. durch die schwingtüre steht man wieder am eingangstresen bzw der großhandtuchausgabe. schnell ein paar leckereien aus dem dafür vorgesehenen glas stibitzt, und dann ab in den großen barraum mit der tanzfläche.
gegenüber der gewaltigen bar sind sitzecken, meist vollbesetzt.
wie in den meisten clubs bekommt man getränke in eher kleinen gläsern – will man für longdrinks den allgegenwärtigen rialtobechern entkommen, muss man den longdrink in groß bestellen.
das ist ein punkt, den wir wohl nie verstehen werden und den wir für falsch angelegte sparsamkeit halten: es ist doch vollkommen egal für den besucher, ob er zwei rialtolongdrinks oder aber einen aus großen glase trinkt. außer, man schäme sich für seinen konsum. aber für den club bindet unnötig es personalresourcen, da das anfertigen eines großen longdrinks weit weniger zeit beansprucht als das von zwei rialtos. hinzu kommt ein deutlich höherer anteil zu spülender gläser und ein größerer bedarf an gläsern.
hinter der bar schließt sich der tanzbereich an, daneben nochmal eine empore mit sitzplätzen. von der tanzfläche geht es ins restaurant. ein überreichliches buffet lockt … auf den ersten blick.
schaut man genauer, wird es weit weniger interessant. hauptsächlich überschwere hausmannskost wie zb ganze krustenbraten; leicht ist nur der pangasius, leider (ähnlich dem lachs) viel zu schnell abgeräumt und meist nicht nachgelegt. nach genuss dieser speisen ist einem eher nach einem zweistündigen verdauungsschlaf als nach mattenspaß sexueller natur – und in der tat wird insbesondere das kaminzimmer oben auch gern zum ruhen genutzt.
die qualität der speisen indes ist vollkommen okay und braucht sich vor vielen normalrestaurants nicht zu verstecken.
cleopatras datsche zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass es hier tatsächlich echte solodamen zu geben scheint. viele besucher allerdings scheinen auch außerhalb des clubs zu schwerer kost zu neigen; kleidergröße 44 ist viel verbreiteter als 38.
hinzu kommen die zahlreichen soloherren, die teils schon sehr dreist agieren.
uns gefällt es dort generell freitags besser als samstags. es sind meist weniger solos dort und das publikum ist insgesamt aktiver. die sonntage im sommer sind aber das erlebenswerteste am ganzen club, kann man sich dort doch ab 14 uhr in der sonne aalen.

13.12.2011

 

Bewertung nach Schulnoten von 1 – sehr gut – bis 5 – mangelhaft

  • Ambiente: Sommer: 2 / Winter: 3
  • Sauberkeit: 3
  • Leute: 3
  • Stimmung: 2 – 3
  • Essen: Qualität und Auswahl: 2  / Art der Speisen: 5 / Insgesamt also: 3
  • Preis/Leistung: 3
  • Visits: > 5
  • Vote: go

 

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